Monets Garten 

„Mir schweben groß­for­matige Seerosen­bilder als Reflex­ion­s­land­schaft vor. Ohne Hor­i­zonte. Die Illu­sion eines end­losen Ganzen. So in einem Raum präsen­tiert, dass die Betra­chter von Wass­er umgeben sind. In den Teich und die Seerosen ein­tauchen. Und dabei alles um sie herum vergessen.”

Claude Mon­et hat sein Leben lang gemalt, zu jed­er Stunde und zu jed­er Jahreszeit in Paris, im Nebel an der Themse, über den Kanälen von Venedig und immer wieder am Meer. Für ihn ist der Impres­sion­is­mus keine Augen­blicks­malerei, son­dern eine bewusste und wohlkom­ponierte Tech­nik. Für die jün­geren Kün­st­ler­gen­er­a­tio­nen sollte er zum Lehrmeis­ter der Farbe werden.

Mon­et begann seine Kar­riere als akademisch aus­ge­bilde­ter Maler. Seine frühen Bilder set­zen die Farbe noch ganz tra­di­tionell gegen­stands­be­zo­gen ein: die Natur, die Gärten, das Meer und die Men­schen beherrschen die Far­bauswahl auf sein­er Palette. Doch bald schon passte er die Far­bauswahl den atmo­sphärischen Schwingun­gen des Lichts an und zeigt, dass es die Farbe ist, die die Verbindung zwis­chen Natur und Kun­st, zwis­chen dem Augen­blick und seinem Abbild schafft.

In seinen späten Seerosen­bildern der Jahre von 1918 bis 1924 Jahre set­zte Mon­et die Farbe dann nahezu abstrakt ein, die Natur war nur noch Aus­gangspunkt für die See­len­stim­mung des Kün­stlers. Sein Spätwerk gipfelt in der Grande Déco­ra­tion, die er für die Paris­er Orangerie schuf.

360-Grad-Mul­ti­me­dia-Show

Die immer­sive Ausstel­lung ist eine Sym­biose aus den großen Werken des Kün­stlers und ein­er einzi­gar­ti­gen Pro­jek­tion­stech­nik, die Mon­ets Traum in ein neues Zeital­ter trägt und unvergessen macht.

Aufwendi­ge Pro­jek­tio­nen erzeu­gen in Verbindung mit Musik rauschende Farb­wel­ten und lassen die Gemälde in ein­er noch nie zuvor gese­henen Weise lebendig und spür­bar wer­den, eine männlich-markante Stimme ver­mit­telt die Gedanken­welt des Malers, eine Frauen­stimme wiederum steuert Sta­tio­nen seines Lebens bei, begleit­et von den zuge­höri­gen Bilder­wel­ten: das „Cape de la Heve bei Ebbe” (1865), die „Dame im grü­nen Kleid” (1866), die „Impres­sion Son­nenauf­gang”: ein Werk, das die Kun­stkri­tik spal­tete („Das ist doch bloß eine Skizze”) und sein­er Kun­st wie auch dem ganzen Mal­stil den Namen „Impres­sion­is­mus” eintrug.

Lebenssta­tio­nen

Sein Fre­und Ernest Hoschedé, ein Förder­er und Samm­ler impres­sion­is­tis­ch­er Kun­st, ging 1876 Konkurs, bei der Zwangsver­steigerung wur­den auch die Mon­et-Bilder zu Spottpreisen verkauft. Die Hoschedés zogen mit ihren 6 Kindern zu den Mon­ets, der neuen Groß­fam­i­lie fehlte es an allem: „Ich hat­te keinen Su mehr, nir­gends mehr Kredit”.

Im Sep­tem­ber 1879 starb seine Frau Camille mit ger­ade ein­mal 32 Jahren. Mon­et ver­lor die Mut­ter sein­er bei­den Kinder, seine „Dame im grü­nen Kleid”, sein Mod­ell. Seine Geliebte, die auf seinen Bildern mit Son­nen­schirm und flat­tern­dem Som­merkleid über Wiesen und Blu­men­felder flanierte. Mon­et malte seine Frau auf dem Totenbett.

Dieser Win­ter in Vétheuil war für Mon­et beson­ders streng, eisig und grau. Seine Bilder und die ergreifende Musik machen die Zuschauer frösteln. Erst 1882 wurde er an der nor­man­nis­chen Küste wieder produktiv.

Auf der Suche nach anderem Licht brach Mon­et zeitlebens in andere Län­der auf. Er ließ sich inspiri­eren von den Pal­men und Pinien der Riv­iera und hat­te mit diesen Bildern großen Erfolg.

Seine let­zte große Reise führte ihn nach Venedig, wo er die Palazzi und deren Spiegel­bilder von ein­er Gondel aus malte.

Giverny: Haus und Garten

Ab 1883 mietete Mon­et für seine große Fam­i­lie ein Haus in Giverny, 1890 kaufte er es. Die Sche­une wurde in ein Ate­lier umge­wan­delt. Aus dem Nutz­garten wurde unter dem Ein­satz der ganzen Fam­i­lie ein üppiger Blu­men­garten mit Beeten, deren Bepflanzung nach stren­gen Far­bkri­te­rien erfolgte.

Später kaufte Mon­et das angren­zende Land und legte 1893 einen Wasser­garten nach fer­nöstlichen Vor­bildern mit vie­len exo­tis­chen Pflanzen an. Dort ste­ht auch die berühmte japanis­che Brücke: „Ich glaube, mein Garten ist mein schön­stes Meisterwerk.”

Es ist der Garten, der in die Geschichte einge­ht: der Teich und die Seerosen wur­den zu Mon­ets bes­tim­men­dem Motiv für die let­zten 20 Leben­s­jahre. Mon­et ver­sank in der Arbeit an den Seerosenbildern.

Doch Mon­et litt auf bei­den Augen an Grauem Star und ver­lor mehr und mehr sein Augen­licht. Als er nach ein­er Oper­a­tion wieder sehen kon­nte, zer­störte er die Bilder, die er halb blind gemalt hatte.

Hin­weise

Die immer­sive Show ist nach Sta­tio­nen in Berlin (wo sie der Ver­fass­er besucht hat) und Mül­heim an der Ruhr nun­mehr in Stuttgart angekom­men. Die Tick­ets kön­nen immer für ein 30-minütiges Ein­lasszeit­fen­ster gebucht wer­den. Die Besuch­szeit ist unbegrenzt.

Son­deröff­nungszeit­en

24.12.2022: 10:00 bis 15:00 Uhr
25.12.2022: 14:00 bis 21:00 Uhr
26.12.2022: 10:00 bis 21:00 Uhr
31.12.2022: 10:00 bis 15:00 Uhr
01.01.2023: 12:00 bis 21:00 Uhr

Bildstrecke (5 Fotos) 

Anfahrt und Kontakt 

1. Dezem­ber 2022 bis 23. Feb­ru­ar 2023

Hanns-Martin-Schleyer-Halle

Mer­cedesstraße 69, 70372 Stuttgart
0711–2555555
Tägl. 10–21 Uhr
monets-garten.de
Besuch­stag: 3. April 2022 (am Stan­dort Berlin)
Autor: Rain­er Göttlinger